Khalifah Haftar, Generalkommandant der „libyschen Nationalarmee“ unter dem Kommando der ostlibyschen Tobruk-Regierung, erklärte in einer Fernsehrede an die libysche Bevölkerung den Ablauf der „libyschen politischen Einigung“, einem von der UN im Jahre 2015 bekräftigten Vertrag zwischen verschiedenen Mächten in Libyen, die die Schaffung eines gemeinsamen administrativen Körpers und kommende Wahlen ermöglichen sollte. Die Frist ist mit zwei Jahren am 17. Dezember damit offiziell ausgelaufen, die dadurch erschaffene Regierung der „nationalen Vereinigung“ würde damit aufgelöst werden.
Haftar zufolge soll die libysche Nationalarmee die letzten zwei Jahre eng mit der UN und internationalen Partnern gearbeitet haben, um eine Einigung für ganz Libyen zu erzielen. Dennoch gab es in den in dem Zeitraum keinerlei Fortschritte. Die Armee wird nur noch Befehle von den Institutionen entgegennehmen, die von der libyschen Bevölkerung durch Wahlen legitimiert ist. Vor mehreren Monaten war Haftar aufgrund internationalen Drucks gezwungen, seine Armee unter der Aufsicht der nationalen Vereinigung zu stellen.
Die Syrisch-Arabische Armee (SAA) und verbündete Milizen konnten neue Dörfer in den Provinzen Hama, Aleppo und Idlib von der Opposition erobern. Die von Tahrir al-Sham (ehemals bekannt unter den Namen Jabhat Fateh al-Sham und al-Nusra) dominierten Kräfte fallen zunehmend unter Druck, ihre Stellungen an mehreren Fronten zu halten.
Die syrische Armee konnte die Dörfer Tal Khinzir, al-Hawiyah und Mushayrifa im Norden Hamas erobern. Damit betreten sie auch erstmals die Provinz Idlib von südlicher Richtung, welche fast vollständig von der Opposition gehalten wird. Die russischen Luftstreitkräfte intensivieren derweil ihre Luftschläge auf die Region und bombardieren dabei auch Grenzdörfer zwischen der Opposition und dem Islamischen Staat, welcher dort ebenfalls operiert.
Neben den Fortschritten in Nord-Hama/Idlib gab es ebenfalls einen Vorstoß östlich von Khanaser in der Provinz Aleppo. Dort eroberte man die Hügel und Dörfer um Rasem Al-Sayalleh und Oubeda. Von östlicher Seite befindet man sich damit 26 Kilometer von Abu Duhur entfernt, vom Süden 30 Kilometer. Als Ziel der Armeeoperation gilt der Luftwaffenstützpunkt Abu Duhur in der Provinz Aleppo. In Hama ist man derzeit etwa 35 Kilometer von dieser Basis entfernt.
Die Opposition startete hingegen eine Gegenoffensive weiter westlich der aktiven Frontlinien. Nördlich von Hulfayiah eroberten Jaish al-Izzah und tschetschenische Islamisten das relativ isolierte Dorf Zilaqiat gesichert haben, nachdem die Armee sich ohne Kämpfe zurückgezogen hat.
Der schiitische Gelehrte und Großayatollah Ali al-Sistani hat in einer seltenen Rede am Freitag zur Unterordnung der schiitischen Milizen unter den offiziellen irakischen Streitkräften aufgerufen, nachdem er 2014 aufgrund der Gefahr des Islamischen Staates eine Fatwa für die Formierung dieser schiitischen Gruppierungen verkündete.
Zum Freitagsgebet rief die wichtigste schiitische Figur im Irak zu dieser Forderung auf, die die Milizen unter dem Dachverband der „Volksmobilisierungskräfte“ (auch bekannt unter dem Namen Hashd al-Shaabi) betreffen. Die Einheiten sollen weiterhin operationsfähig bleiben, solange sie sich im legalen Bereich bewegen, also Teil des Staatsapparates werden. Diese Bemerkungen schließen sich den Forderungen der Zentralregierung an, die Milizen sollen in die Streitkräfte integriert werden. Bereits vor mehreren Monaten stimmte das Parlament dazu ab, ob Hashd al-Shaabi als Bestandteil des Sicherheitsapparates gesehen werden soll.
Zwei Anführer wichtiger Gruppierungen zeigten bereits ihre Unterstützung für dieses Vorhaben. Hadi al-Amiri als Vorsitzender der Badr-Partei möchte alle Waffen des militärischen Arms der Regierung übergeben und Beziehungen zur politischen Partei damit auflösen. Qais al-Khazali, Anführer von Asa’ib Ahl al-Haqq, möchte zunächst nur alle schweren Waffen überführen, leichte Waffen sollen vorerst in Besitz bleiben.
Die Syrisch-Arabische Armee (SAA) konnte in ihrer Operation gegen die Opposition im Osten von Damaskus den Druck auf die Opposition erhöhen, nachdem sie viele strategisch relevante Hügel in Nähe der Dörfer erobert hat. Mehrere belagerte Dörfer um Beit Jinn sind seit mehreren Wochen mehrmalig Offensiven ausgesetzt gewesen. Trotz jahrelanger Belagerung konnten lokale Milizen bisher die meisten Offensiven der Armee zurückschlagen. Dennoch konnten die Hügel nördlich der Farmen von Beit Jinn erobert werden, darunter al-Taleh al-Beidaa, al-Ahmar, Tal al-Maqtol und al-Gharbi.
In dem belagerten Gebiet sind vor allem lokale Streitkräfte aktiv, Tahrir al-Sham (ehemals bekannt unter den Namen Jabhat Fateh al-Sham und al-Nusra) soll aber ebenfalls eine Präsenz besitzen. Insgesamt hält der Opposition lediglich vier Dörfer.
Neben den regulären Kämpfen finden aber auch oppositionsinterne Konflikte statt. Unter anderem vertrieben lokale Kräfte radikalere Einheiten um Tahrir al-Sham aus dem Dorf Kafr Hawar, da sie sich für eine weitere Eskalation der Kämpfe einsetzten. Es gibt vermehrt Stimmen für Friedensverhandlungen und die darauffolgende Evakuierung, wie es bereits etliche Male in und um Damaskus geschehen ist.
Die mysteriöse Gruppierung im Nordosten des Iraks scheint erstmals in Aktion getreten zu sein und attackierte mehrere Dörfer und die turkmenische Stadt Tuz Khurmatu mit Raketen. Derweil ziehen irakische Streitkräfte und verbündete Milizen ihre Truppen in der Region zusammen um gegen die Gruppe vorzugehen, dessen Ziele und Ideologie nahezu unbekannt sind.
Mit ihren weißen Flaggen und einem schwarzen Löwenkopf wurde sie von Bewohnern als „Weiße Fahnen“ getauft. So unbekannt wie ihr Name ist auch ihre Intention. Die Gerüchte reichen von einem Nachfolger des Islamischen Staates, von Ansar al-Islam oder einer kurdisch-islamistischen Fraktion unter dem Banner des kurdischen Präsidenten Bahrzani.
Im ostsyrischen Euphrat-Tal scheint der Islamische Staat eine überraschende Gegenoffensive auf die Positionen der Syrisch-Arabischen Armee (SAA) und ihrer Verbündeten gestartet zu haben, die westlich des Euphrats liegen. Der russische Präsident Putin bezeichnete den IS in Syrien fälschlicherweise als besiegt, obwohl er noch in diversen Gebieten landesweit Territorium hält.
Der semi-offiziellen IS-Nachrichtenagentur AMAQ zufolge wurden die Dörfer al-Hasrat, al-Salahiya, al-Jallah, al-Abbas und al-Majwada nördlich von Abu Kamal an der irakischen Grenze angegriffen. Dabei kamen auch Autobomben und Selbstmordattentäter zum Einsatz. Nach eigenen Angaben wurden über 40 Soldaten der syrischen Armee umgebracht, was eine inflationäre Angabe ist. Bestätigt hingegen ist die Gefangennahme von drei syrischen Soldaten, wie veröffentlichte Bilder zeigen. Unklar ist es, ob der Islamische Staat bei der Operation an Boden gewinnen konnte. Nach eigener Behauptung konnten sie die zwei Dörfer al-Sayyal und al-Jallah sichern, die Armee dementiert diese Berichte.
Eigentlich wurde der Islamische Staat westlich des Euphrats für besiegt erklärt, nur noch über einzelne Stellungen in der Wüste verfügen sie. Deshalb ist nicht sicher, woher die IS-Kämpfer aufgetaucht sind. Möglich sind entweder aktivierte Schläferzellen oder die Überfahrt von der östlichen Seite des Euphrats, wo der IS noch mehrere Dörfer im Kampf gegen die SDF hält. Neben den erwähnten Gebieten kontrolliert der Islamische Staat Gebiete an der israelischen Grenze, im Damaszener Viertel Yamouk und in der Provinz Hama.
Während der Islamische Staat in seinem Kernterritorium in Syrien und dem Irak nahe vollständig besiegt wird, konnte ein anderer Flügel des IS immer mehr Boden gewinnen. In Afghanistan wächst der Islamische Staat zu einer ernsthaften Gefahr, sowohl für die vom Westen unterstützten Regierung als auch für die Taliban.
Der vor sechs Monaten in der afghanischen Provinz Jawzjan ausgerufene Zweig des Islamischen Staates mit dem Namen „Wilayat Khorasan“ (ISKP), benannt nach dem antiken Gebiet welches Afghanistan, Teile Pakistans, Irans und Turkmenistans umfasst, stellt sich nach seinen bisherigen Verlusten im Nahen Osten als stärkstes Überrest des Kalifats heraus. Seit seiner Existenz konnte es eine bedeutende Präsenz in den Provinzen Jowzjan, Nangarhar, Kunar und Paktia aufbauen, entweder an der pakistanischen Grenze oder im Norden des Landes.
Der russische Präsident Wladimir Putin besuchte am Montag überraschenderweise den russisch-syrischen Luftwaffenstützpunkt Hmeimimn an der syrischen Küste. Dabei kündigte er (erneut) den Teilabzug russischer Truppen an, da der Islamische Staat angeblich in Syrien besiegt wurde. Außerdem traf er sich offiziell mit Bashar al-Assad, welcher den Stützpunkt bereits in der Vergangenheit mehrmals besuchte.
Von einem vollständigen Abzug Russlands sprach Putin aber ausdrücklich nicht: „Ich habe entschieden, dass ein bedeutender Teil des russischen Militärkontingents in Syrien nach Russland zurückkehrt“, sagte der Präsident wörtlich. Gemeinsam mit der syrischen Armee sei es dem russischen Militär gelungen, „die effizienteste Gruppe internationaler Terroristen zu besiegen“.
Abzuwarten bleibt dennoch, ob sich überhaupt dieser Teilabzug bewahrheiten könne. Auch wenn Russland seine mittelfristigen Operationsziele als erfüllt sieht wurden bereits in der Vergangenheit solche Andeutungen gemacht, die sich nicht bewahrheitet haben. Besondere Frage bleibt die Situation russischer Paramilitärs wie Wagner PMC, die in der Provinz Deir ez-Zor aktiv mitkämpften und Verluste erleiden mussten. Sie sind wahrscheinlich nicht Teil irgendwelcher Abkommen.
Aus der militärischen und politischen Situation heraus besitzt der Besuch eine besondere Symbolik. Russland sieht seine Ziele in Syrien erfüllt, selbst die Türkei sind fest in den Verhandlungen mit Russland und dem Iran in Sotschi involviert. Eine militärische Niederlage der syrischen Armee scheint unmöglich, nachdem die Regierung wieder über den Großteil des Landes herrscht und lediglich Idlib eine größere Gefahr darstellt.
Die Syrisch-Arabische Armee (SAA) und der Islamische Staat konnten neue Dörfer in den Provinzen Hama und Idlib von der Opposition erobern, nachdem beide eine Offensive gestartet haben. Die von Tahrir al-Sham (ehemals bekannt unter den Namen Jabhat Fateh al-Sham und al-Nusra) dominierten Kräfte fallen zunehmend unter Druck, ihre Stellungen zu halten.
Die syrische Armee konnte die Dörfer Umm Khazem, Turaykyah, Rujm al-Ahmar, al-Hawiyah und Balil erobern und dabei fünf Kämpfer von Tahrir al-Sham festnehmen. Die russischen Luftstreitkräfte intensivieren derweil ihre Luftschläge auf die Region, wahrscheinlich als Vorbereitung auf eine größer angelegte Offensive. Die Eliteeinheit der „Tiger Forces“ unter Suheil al-Hassan soll sich Berichten zufolge von Ostsyrien nach Idlib begeben haben, um dort die Kämpfe zu unterstützen.
Der IS konnte währenddessen dutzende Dörfer erobern, darunter Huwayz Ibn Hadib, Huwayz Um al-Jarn, Rasm Hamman, Abu Khanadiq und al-Dabah. Inzwischen konnten IS-Kämpfer ihr Gebiet nahezu verdoppeln. Es ist und bleibt ein Rätsel, woher der Islamische Staat seine neue Kraft plötzlich gewinnen konnte, nachdem er nur noch zwei Dörfer hielt.
Auch wenn keine aktive Kooperation zwischen den beiden Fraktionen vorherrscht, ignoriert die SAA den Islamischen Staat aus strategischen Gründen, die letzten Kämpfe fanden zwischen den beiden Seiten vor mehreren Wochen statt. Es gibt Gerüchte darüber, dass die syrische Regierung (ähnlich dem Geschehen in Raqqah und Manbij) hunderte IS-Kämpfer aus dem Euphrat-Tal im Osten des Landes nach Idlib transportierte, um sie dann dort zu ihrem Vorteil einzusetzen. Dennoch gibt es bisher keinerlei Beweise dafür, vor allem weil ein solches Vorhaben äußerst auffällig wäre.
Irakische Streitkräfte und der Dachverband etlicher Milizen mit dem Namen „Volksmobilisierungseinheiten“ verkündeten erfolgreich die Einnahme aller Territorien des Islamischen Staates an der syrisch-irakischen Grenzregion. Viele kleine Siedlungen wurden auf einem Gebiet von über 5000km² erobert, angeblich begann man bereits mit der Errichtung von Barrieren an der syrischen Grenze.
Bis vor wenigen Tagen konnte der IS weite Gebiete der Anbar-Wüste zwischen Sinjar im Norden und al-Qaim am Euphrat halten. Die Operation wurde für etwa zwei Wochen unterbrochen, da man auf die Fortschritte der syrischen Armee gegen den Islamischen Staat auf der anderen Seite der Grenze wartete. Aufgrund der Wüstenregion stieß man kaum auf Widerstand, die Verluste waren minimal.
Damit hält der Islamische Staat in seinem Geburtsland kein Land mehr, dennoch besitzt er in vereinzelten Regionen weiterhin eine Präsenz. In der für ihren sunnitischen Extremismus bekannten Provinz Hawija kommt es immer wieder zu Überfällen auf Dörfer durch IS-Kämpfer, es werden häufig neue Tunnelsysteme und Lager aufgedeckt. Auch nördlich von Bagdad und in der Nähe der iranischen Grenze kommt es immer wieder zu Vorfällen, da der IS dort mehrere Ausbildungslager errichtet hat und vermehrt Selbstmordattentäter gegen zivile Ziele einsetzt.
Die von den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützten südjemenitischen Unabhängigkeitskämpfer unter dem Namen „Southern Resistance“ konnten neue Gebiete an der westlichen Küste erobern und die inneroppositionellen Kämpfe zwischen den Houthi-Rebellen und Anhängern des verstorbenen Ex-Präsidenten Abdullah Saleh somit ausnutzen. Damit kommt es nach langer Zeit zu Gebietsveränderungen im jemenitischen Konflikt, wovor nahezu ein Stillstand herrschte.
Einheiten der Southern Resistance sollen insgesamt etwa 50 Kilometer weiter nördlich vorgedrungen sein, dabei konnten sie die Stadt und den gesamten Bezirk von al-Khokah erobern. Sie sollen die Grenze der Provinz Zarid erreicht haben. Unklar ist, ob und inwiefern auch Truppen der Hadi-Regierung involviert waren, die von Saudi-Arabien und seinen Verbündeten unterstützt wird. Ebenfalls gibt es Gerüchte über eine Beteiligung von Saleh-Loyalisten, die zuvor über das Gebiet herrschten.
Truppen der Syrisch-Arabischen Armee (SAA), angeführt von den elitären „Tiger Forces“ unter Suheil al-Hassan, konnten in den letzten Tagen große Fortschritte in Ostsyrien erzielen und ganze 50 Kilometer von der Provinzhauptstadt Deir ez-Zor aus südlich nach Abu Kamal vordringen, eine Stadt die direkt an der irakischen Grenze liegt und zuvor die letzte Hochburg des Islamischen Staates war. Damit ist die gesamte Westbank des Euphrats unter der Kontrolle der syrischen Armee, viele Syrer kehren von den syrischen Flüchtlingslagern in ihre Heimat zurück.
Die Armee hat demzufolge die Dörfer Subaykhān, Jadlah, Safsaf, Ajarjah, Salhiyah, Wadi Ward, Quriyah, Matarida, al-Jalaa, al-Qirah und viele weitere Ortschaften erobert. Mit dieser Eroberung wurde nicht nur eine Straße zwischen Damaskus und Bagdad erstmalig gesichert, auch steht nun ein Weg vom Libanon bis zum Iran offen, welcher sich vollständig unter der Kontrolle von iranischen Verbündeten befindet.
Der Islamische Staat kontrolliert damit nur noch wenige Wüstengebiete südlich von al-Suknah, an der irakischen Grenze, bei al-Tasil an der israelischen Grenze, im Damaszener Viertel Yamourk und im Nordosten der Provinz Hama, wo sie sich bisher am stärksten konsolidieren und mehrere Dörfer von der Opposition erobern konnten.
Die Situation in der jemenitischen Haupt- und Millionenstadt Sanaa hat sich beruhigt, nachdem nach tagelangen Kämpfen zwischen den Houthi-Rebellen und Teilen der jemenitischen Armee unter dem getöteten Ex-Präsidenten Abdullah Saleh die Houthis als relativ siegreich hervorgingen. Während die Bodenkämpfe endeten, intensiviert Saudi-Arabien seine Luftschläge auf die Großstadt und attackierte ebenfalls den „Präsidentenpalast“ im Zentrum der Stadt, wovon ebenfalls umliegende Häuser getroffen wurden. Weite Teile der Stadt befinden sich unter der Kontrolle der Houthis, mehrere Checkpoints wurden errichtet.
Derweil reden Medienkanäle der Houthis ebenfalls von einem Sieg über die „Verschwörung ausländischer Mächte“ zur Beendigung der jemenitischen Revolution. In dem Zusammenhang rief das Fernsehen zu einer Massendemonstration am Dienstag auf. Veröffentlichte Bilder zeigen auch Tausende an Beteiligten, dennoch scheint die Zahl nicht den riesigen Protesten zu entsprechen, wie sie es vor wenigen Monaten gegen Saudi-Arabien und für das Bündnis zwischen Houthis und Saleh gab.
Nachdem Saleh durch einen bisher nicht gänzlich geklärten Überfall getötet wurde (Manche sprechen auch von einer Entführung aus seinem Haus in Sanaa um dann demonstrativ einen Überfall auf ein einzelnes Auto in der Wüste südlich von Sanaa zu inszenieren), wurden weitere Familienmitglieder gefunden und getötet. Darunter fallen die Söhne Khalid, Midian und Tarek Saleh
Israel startete erneut mehrere Raketen auf militärische Ziel in der Region um Damaskus. Schätzungsweise etwa sieben Raketen wurden dabei gezündet, der staatlichen Nachrichtenagentur SANA zufolge wurden drei Geschosse von der syrischen Luftabwehr abgefangen. Das Ziel war scheinbar eine Forschungseinrichtung im nördlichen Viertel Jamraya. Diese Anlage wurde bereits 2013 von Israel angegriffen.
Israel hat in der Vergangenheit häufiger Stellungen der syrischen Armee angegriffen, die auf verschiedene Art und Weise an Handlungen mit der Hisbollah involviert gewesen sein sollen. Erst am 2. Dezember wurde eine Militärbasis südlich von Damaskus angegriffen.
In der jemenitischen Hauptstadt Sanaa kommt es am vierten Tag in Folge zu schweren Kämpfen zwischen den ehemaligen Verbündeten der Houthi-Rebellen und der jemenitischen Armee unter dem ehemaligen Präsidenten Abdullah Saleh. Im Gegensatz zu den vorherigen Tagen konnten die Houthis die dominierende Rolle in der Millionenstadt einnehmen, ebenfalls kommt es zu Gefechten in anderen Städten Nordjemens.
Die Stadt wirkt wie verlassen, die ansonsten belebten Straßen sind wie leer gefegt, es gibt nur wenige Indizien dafür dass es sich um eine Großstadt von über zwei Millionen Einwohnern handelt. Der Kampf zwischen Houthi-Kämpfern und Saleh-Verbündeten ist in vollem Gange, die Houthis setzen schwere Artillerie und Panzer ein, Saleh kann auf die Unterstützung saudischer Luftschläge zählen, die angeblich mehrere Konvois der Houthi-Kämpfer in Richtung Sanaa zerstört haben sollen.
Houthis blow up 'Al Zurqaa' tribal sheikh's house in Hajja city today after he tried to join Saleh's call for revolt yesterday. #Yemenpic.twitter.com/jJ50CcGTtY
Die Houthis konzentrieren sich derweil auf Medienhäuser und ranghohe Mitglieder der Saleh-Regierung. Scheinbar für einen solchen Vorfall vorgeplant verhafteten sie viele Stammesführer und GPC (Saleh-Regierung)-Politiker in ihren Wohnungen in Sanaa. Darunter fallen auch neutrale Sheikhs/Stammesanführer, die Houthis versuchen seit Jahren das jahrtausendealte Stammessystem aufzulösen. Demonstrativ sprengten sie auch daraufhin die Häuser dieser Anführer, z.B. vom al-Zurqaa-Stamm. Ebenfalls wurden viele Internetseiten und Fernsehkanäle in der Stadt überfallen, darunter auch die „Yemen Today“-Station. Das Internet ist größtenteils blockiert, viele übernommene Sender übertragen Houthi-Propaganda, Andere wurden gänzlich ausgeschaltet.
Intensive Kämpfe finden derzeit nahe dem Diplomatenviertel statt, wo viele Einheiten der jemenitischen Armee hin kommandiert wurden. Weitere, wichtige Mitglieder von Saleh sollen sich dort aufhalten. Saleh scheint sich aber nicht mehr in Sanaa aufzuhalten, sein Unterschlupf in einem Büro einer palästinensischen Nichtregierungsorganisation wurde bereits zerstört.
An anderen Fronten konnten die Houthis ebenfalls Siege erringen. Sie konnten die Stadt Hajja vollständig unter ihre Kontrolle bringen und sich dem Heimatort Saleh’s und der elitären „Republikanischen Garde“ annähern. Damit hat sich Saleh maßlos in seinen Chancen überschätzt, die beschränkte Unterstützung Saudi-Arabiens in Form von Luftschlägen konnten nicht den Vorstoß der Houthis aufhalten.