Die Syrisch-Arabische Armee (SAA) und verbündete Gruppierungen konnten im Norden der Provinz Hama neue Gewinne erzielen und am Donnerstag Morgen mehrere Dörfer und Hügel erobern. Südöstlich von Abu Dali konnte die Armee das wochenlang umkämpfte Dorf Mushayrifah sichern, hinzu kommen die Dörfer al-Khalifah, al-Dijaj und der Hügel al-Maghta. Damit liegt man noch etwa zwei Kilometer von Abu Dali entfernt, einem ehemaligen neutralen Dorf, welches im Oktober in einer überraschenden Offensive von Tahrir al-Sham erobert wurde.
Neben Tahrir al-Sham sind ebenfalls weitere Gruppierungen in Nord-Hama involviert, darunter die international als terroristisch eingestufte chinesische „Islamische Turkestan-Partei“ oder FSA-Gruppierungen wie „Jaish al-Izzah“ oder die „1st Coastal Division“. Neuerdings kündigte Ahrar al-Sham ebenfalls seine Kooperation an, nachdem es zu Zerwürfnissen und oppositionsinternen Kämpfen gegen Tahrir al-Sham kam.

In der Region um Beit Jinn im Südwesten von Damaskus konnte die Armee und drusische Milizen hingegen das Dorf Mughr al-Mir erobern. Dies ist ein Resultat der Friedensverhandlungen zwischen der syrischen Regierung und der Opposition in der Region. Seit etwa zwei Tagen gibt es eine Waffenruhe, in den kommenden Tagen werden wohl die restlichen Kämpfer entweder nach Idlib oder Daara transportiert werden, insofern sie nicht die Generalamnestie akzeptieren und unter der Regierung leben wollen.
Derzeit gibt es Unstimmigkeiten innerhalb den islamistischeren Elementen vor Ort, ob man tatsächlich die Evakuierung akzeptieren solle. Dadurch sind die geplanten Verhandlungen um mehrere Tage verschoben worden. In den letzten Wochen konnte die syrische Armee strategisch wichtige Punkte in den Gebieten um Beit Jinn und umliegenden Dörfern erobern, wodurch die Opposition militärisch im Nachteil geriet und zwangsweise den diplomatischen Weg akzeptierten.