Die Rhetorik zwischen der syrischen Regierung den von der USA unterstützten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) hat sich in den letzten Tagen zugespitzt, nachdem Präsident Bashar al-Assad in einem Interview sagte, dass alle Menschen, die unter der Führung eines fremden Landes in Syrien agieren, Verräter seien. Dabei erwähnte er aber nicht explizit die SDF, dennoch beschuldigte sie im Tag darauf die Regierung selber des Verrats, da die Aussage ein klares Zeichen der Kooperation mit der Türkei gegen die Kurden der YPG/SDF bedeutet.
Außerdem soll Assad der SDF zufolge Tür und Tor dem „internationalen Terrorismus“ in Syrien geöffnet haben, u.a. durch die Freilassung von islamistischen Terroristen aus den Gefängnissen 2011. „Assad sollte die letzte Person sein, die von Verrat spricht“, sagte ein Pressesprecher. Sprecher des Präsidenten erwähnte aufgrund der negativen Reaktionen explizit, dass man nicht die Kurden (Kurden in ihrer Gesamtheit und nicht nur innerhalb der SDF) angesprochen habe, auch wenn unweigerlich diverse Teile genau diese Beschreibung erfüllen. Damit hat man immer noch nicht verneint, dass die SDF nicht gemeint ist.
Derweil scheint sich ein völlig andere Situation in Aleppo zu entwickeln: Die SDF und syrische Regierung haben sich scheinbar über die administrative Verwaltung des kurdischen Viertels Sheikh Maqsoud entschieden haben, die nun alleinig der Regierung zufallen soll. Das Viertel und weitere Bezirke befinden sich seit Jahren in unabhängiger Kontrolle. Nun sollen wichtige Institutionen wie Schulen, Gerichte etc. übergeben werden. Ob es sich tatsächlich bewahrheitet ist aber unklar, möglich ist auch eine intensivere, gemeinsame Verwaltung.