Irakische Armee erobert alle syrischen Grenzübergänge von Kurdistan

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Ein Kämpfer der irakischen „Harakat Hezbollah al-Nujaba“ nahe dem Rabia-Grenzübergang

Irakische Streitkräfte konnten den letzten syrisch-irakischen Grenzübergang unter der Kontrolle des irakischen Kurdistans bzw. der Peschmerga unter die eigene Kontrolle bringen, nachdem es zu einer Einigung durch diplomatische Verhandlungen zwischen den beiden Seiten kam. Damit wird das irakische Kurdistan zunehmend isoliert und teilt nun keine Grenze zu Syrien bzw. der mehrheitlich kurdischen SDF im Norden des Landes mehr.

Nachdem irakische Streitkräfte bereits den Rabia-Grenzposten wenige Kilometer weiter südlich zuvor von der Peschmerga und PKK zurückerobert wurde, war es nur noch eine Frage der Zeit, wann die irakische Armee auch den zweiten Grenzübergang bei Fish Khabour erobern wird. Zuvor gab es Kämpfe zwischen den beiden Fraktionen, Todeszahlen befinden sich im einstelligen Bereich.

Dies geschieht auch durch den Druck der Türkei, Erdogan drohte damit, dass man sich „selber um die Grenzsicherung kümmern würde“, sollte das nicht die irakische Regierung unternehmen. Neben dem Grenzübergang befindet sich in der Region ebenfalls eine Erdöl-Pipeline, die verschiedene Ölfelder in Syrien und dem Irak  bis zur Türkei verbindet. Außerdem gab es einen Vorfall, wo Mörsergranaten irakischer Verbündeter syrischen Boden trafen und dabei einen Kämpfer der YPG tötete und vier Weitere verletzte. Möglicherweise handelt es sich hierbei auch um Kämpfer der Rojava-Peschmerga, die ebenfalls gegen die irakische Armee kämpfen.

Fälschlicherweise gibt es Behauptungen, dass es sich bei dem Grenzübergang und dem dazugehörigen, gleichnamigen Dorf um Gebiete handelt, die offiziell zum irakischen Kurdistan in den Grenzen von 2003 gehören, tatsächlich ist es aber immer noch Teil der irakischen Provinz Ninaveh. Der irakische Premierminister Haidar al-Abadi hat angekündigt, die tatsächlichen Grenzen von Kurdistan zu respektieren und nicht zu übertreten.

Im Zuge des Referendums für die Unabhängigkeit des irakischen Kurdistans im September unter dem Diktator Bahrzani eskalierten die Beziehungen zur Regierung in Bagdad. Die relativ ölreiche Provinz Kirkuk befindet sich seit 2014 unter der Kontrolle der Peschmerga, nachdem sie von dort den Islamischen Staat vertrieben hat. Kirkuk und viele weitere Orte gehören damit nicht zum de jure-Territorium des irakischen Kurdistans. Daraufhin startete die irakische Armee eine Operation auf die Provinz Kirkuk, die bereits nach einem Tag erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Weitere Offensiven finden derzeit in der Provinz Ninaveh in der Umgebung von Mossul und Sinjar statt.

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