SDF kontrolliert etwa 80% von Rakka

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Nach 106 Tagen konnte die von der USA unterstützten Syrian Democratic Forces (SDF) etwa 80% der Großstadt Raqqah im Norden des Landes vom Islamischen Staat erobern. Damit kontrolliert der IS nur noch den Nordteil der Stadt, doch der Widerstand wird stärker und die Fortschritte sind im Vergleich zum Anfang wesentlich erlahmt. Dennoch rechnen Pressesprecher der SDF mit einem Sieg innerhalb eines Monats.

Nach den Fortschritten im Osten und Westen der Stadt konnte man im Süden entlang des Euphrats die beiden Fronten vereinen und daraufhin weiter nördlich vordringen. Zu den ersten Eroberungen gehörte die Altstadt und deren antiken Gebäude, darunter viele Moscheen und die zentrale Festung. Vor wenigen Wochen konnte die SDF dann erfolgreich die gesamte Altstadt sichern. Derzeitige Kämpfe dauern weiter nordwestlich an. Der IS verteidigt seine Positionen in den Vierteln al-Huni, al-Nahdah, al,Wahdah, al-Hurriyah, al-Tawrah und im Industriegebiet Shamal Shikkat. Interessanterweise veränderte sich die Frontlinie im Norden seit Anbeginn der Kämpfe kaum, wahrscheinlich befestigte der IS dort besonders seine Positionen in der (falschen) Hoffnung, die SDF würde vom Norden attackieren.

Die neusten Erfolge gab es an der östlichen Front, den bisherigen Berichten zufolge wurden heute die Getreidesilos erobert und der Distrikt Ramilah vollständig gesichert. Pressesprecher geben sich optimistisch und sprechen von den „finalen Phasen“ der Kämpfe in Raqqah, nur noch einen Monat sollte die Operation andauern. Dennoch sind die Fronten manchmal nicht so ganz klar ersichtlich, vor rund drei Wochen berichtete man von verbliebenen IS-Kämpfern in einem Basar tief im Südosten der Stadt. Einem Gebiet, welches seit Monaten als vollständig erobert galt. Möglich sind ähnliche Szenarien in den restlichen Teilen der Stadt.

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Die Schwäche des Islamischen Staates macht sich auch in ihrer medialen Berichterstattung bemerkbar. Jeden Monat sank die Anzahl an veröffentlichten Videos und Fotos, sowohl von der offiziellen IS-Nahrichtenagentur al-Hayat, als auch vom semi-offiziellen AMAQ. Von 54 Fotos im Juni waren es im September lediglich Acht, die Hälfte davon widmete sich lediglich der Lobpreisung von getöteten „Märtyrern“. Der Einsatz von Selbstmordattentätern hat sich ebenso verringert.

Seit Beginn der Militäroperation zur Befreiung Raqqahs im November letzten Jahres im Umkreis der Stadt waren die Truppen der SDF immer weiter auf die Großstadt vorgerückt und im Juni erreicht. Raqqah war einst das administrative Zentrum des IS in Syrien, doch bereits vor der Offensive wurden die Institutionen in die Kleinstadt al-Mayadin verlegt. Im IS-Territorium in Raqqah sollen noch etwa 10.000 bis 25.000 Zivilisten verharren, Zehntausende flüchteten bereits und wurden in Flüchtlingslagern untergebracht.

Neue Hama-Offensive der Opposition

Die Opposition startete ihre alljährliche Hama-Offensive gegen Positionen der Syrisch-Arabischen Armee (SAA), dierHisbollah, irakischer und regionaler Milizen. Im Norden der Provinz Hama attackierten sie die Stellungen in der Umgebung von Ma’an, die bereits in der Vergangenheit Ausgangspunkt von verschiedenen Angriffen wurde. Es gibt widersprüchliche Angaben über den bisherigen Erfolg.

Die Operation startete am Dienstag Morgen unter der Führung von Tahrir al-Sham (ehemals bekannt unter dem Namen Jabhat Fateh al-Sham und al-Nusra (al-Qaida)) und der von der UN als terroristisch anerkannten, chinesischen Gruppierung „Islamische Turkestan-Partei“. Einzelne FSA-Einheiten wie Jaish al-Izza sollen ebenfalls eine Präsenz haben. Oppositionellen Berichten nach wurden die Dörfer Tel al-Aswad, al-Qahir,a al-Zughbi und al-Raya östlich von Ma’an erobert, regierungsunterstützende Quellen sprechen hingegen von einer vollständigen Abwehr der Offensive. Neu veröffentlichte Bilder zeigen zumindest mehrere getötete Kämpfer, was zumindest teilweise eine erfolgreiche Abwehr bedeuten würde. Dabei wurden auch zwei Panzer und zwei Transporter zerstört.

Kurz darauf kam es zu dutzenden Luftschlägen der syrischen und russischen Luftstreitkräfte auf verschiedene Städte entlang der gesamten Front, z.B. Khan Sheikhoun, Morek und Tamaana. Angeblich wurde dabei auch ein Krankenhaus in Khan Sheikhoun getroffen.

Mindestens einmal im Jahr startet die Opposition eine neue Offensive in Nord-Hama, die kurz darauf wieder zurückgeworfen wird. Hier bei würde es sich um die Zweite handeln, auch wenn sie bisher nicht der Intensität der bisherigen Offensiven entspricht. Bei den sonstigen Angriffen können sie meist innerhalb weniger Tage sich bis auf wenige Kilometer Hama annähern, hier wurden scheinbar nach fast einem Tag nur wenige Dörfer erobert.

 

Syrische Armee weitet ihre Kontrolle im Osten des Euphrats aus

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Die Syrisch-Arabische Armee (SAA) konnte am zweiten Tag nach der erfolgreichen Landung auf der anderen Seite des Flusses ihre Kontrolle ausweiten und neue Dörfer erobern.

In der Provinz Deir ez-Zor konnten sie die Dörfer Sabha und Mazlum vollständig sichern. Ebenfalls konnten sie Teile von Khusham sichern, welches die erste Stadt unter der Kontrolle der SAA dort wäre. Die Verteidigungspositionen des Islamischen Staates scheinen zusammenzubrechen, wahrscheinlich fehlt es auch an der nötigen Mannstärke.

Die gestrige Landung ist entscheidend für die Zukunft von Ost-Syrien. Vereinzelte Mitglieder der von der USA unterstützten SDF (vor allem ehemalige FSA-Gruppen) drohten Russland und der syrischen Regierung mit der Vernichtung, sollten sie den Euphrat übertreten. Ebenfalls wurde der Fluss als hypothetische, natürliche Grenze zwischen den beiden Fraktionen angesehen, was sich ebenfalls nicht zu bestätigen scheint. Es bleibt abzuwarten was die Stellung der USA sein wird, vor allem da es keine großen Worte zur Bombardierung von SDF-Kämpfern durch Russland gekommen ist.  Weiter östlich befinden sich die wichtigsten und größten Ölfelder des Landes, die Omar-Ölfelder. Vor dem Krieg brachten sie etwa 50% des Öls hervor.

Irakische Armee startet kleine Offensive entlang des Euphrats

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Die irakischen Streitkräfte und verbündete Truppen starten heute eine Offensive auf die kleine Stadt Anah in der Provinz Anbar am Fluss Euphrat. Es wird mit einem schnellen Sieg zu rechnen sein, nachdem nach verschiedenen Berichten bereits das etwa vier Kilometer entfernte Dorf al-Rayhanna erobert wurde.

Möglicherweise steht die Offensive mit der Operation entlang der syrischen Grenze im Zusammenhang, wo man versucht neue Gebiete vor dem Islamischen Staat zu sichern. Scheinbar versucht die irakische Armee, sich der syrischen Grenze anzunähern und möglicherweise mit den Vorstößen der syrischen Armee parallel zu operieren und zu kooperieren. Eigentlich war eine Operation des belagerten Hawija im Osten des Landes geplant, die scheint sich in den vergangenen Wochen und Monaten aber hinzuziehen.

Syrische Armee übertritt Euphrat

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Dem russischen Verteidigungsministerium zufolge konnte die Syrisch-Arabische Armee (SAA) und verbündete Gruppierungen erfolgreich den Euphrat südlich von Deir ez-Zor in der gleichnamigen Provinz übertreten und einen Brückenkopf für zukünftige Operationen errichten.

Dabei wurden angeblich die Dörfer Maraat und Mazloum gesichert, die von nun an als Ausgangsbasis fungieren. Zuvor wurde das Dorf Jafra und die „Insel“ Saqra erobert, die der SAA die mögliche Kontrolle über das Flussgebiet sichert. Neben der SAA ist die Teilnahme der Hisbollah, verschiedener Stammesmilizen und den „ISIS Hunter“ bestätigt, die in der Vergangenheit eher als PR-Team agierten und vertrauenswürdige Angaben machten.

Dieser Schritt ist entscheidend für die Zukunft von Ost-Syrien. Vereinzelte Mitglieder der von der USA unterstützten SDF (vor allem ehemalige FSA-Gruppen) drohten Russland und der syrischen Regierung mit der Vernichtung, sollten sie den Euphrat übertreten. Ebenfalls wurde der Fluss als hypothetische, natürliche Grenze zwischen den beiden Fraktionen angesehen, was sich ebenfalls nicht zu bestätigen scheint. Es bleibt abzuwarten was die Stellung der USA sein wird, vor allem da es keine großen Worte zur gestrigen Bombardierung von SDF-Kämpfern durch Russland gekommen ist.  Weiter östlich befinden sich die wichtigsten und größten Ölfelder des Landes, die Omar-Ölfelder. Vor dem Krieg brachten sie etwa 50% des Öls hervor.

Studie: Sunnitische Iraker unterstützen die „schiitische“ Regierung mehr als Schiiten

Zwei neulich veröffentlichte Studien zeigen die Ansichten der drei großen Gruppierungen (Kurden, arabische Sunniten & Schiiten) im Irak über die derzeitige irakische Regierung und den Islamischen Staat. Entgegen medialer Darstellung eines sunnitisch-schiitischen Konfliktes und einer sogenannten „schiitischen Regierung“ sehen gerade die Sunniten die irakische Regierung am positivsten und die Gefahr des Islamischen Staates am größten. Schiiten hingegen sind äußerst pessimistisch eingestellt und die Kurden zeigen keinerlei Sympathien für die irakische Zentralregierung.

Eine Studie wurde vom „National Democratic Institute“ (NDI) veröffentlicht und zeigt die Lage Situation im Frühling. Insgesamt wurden 1338 Personen befragt: 293 aus der Provinz Bagdad, 500 vom Südirak, 363 im Westirak (200 davon in Mossul) und 184 in Kurdistan. Die zweite Umfrage stammt vom arabischen Sender al-Mustakilla (AFR), es gibt jedoch nur teilweise einsehbare Zahlen, die bei der Washington Post zusammengefasst sind. Leider gibt es auch keine Zahlen zu der Zusammensetzung der Befragten. Auch wenn es verschiedene Nuancen zwischen den beiden Studien gibt lässt sich ein klarer, wie bereits oben beschriebener Trend erkennen.

Zwischen den beiden Umfragen wurden ähnliche Fragen gestellt, Eine davon ist die Frage ob sich das Land in die „richtige Richtung“ bewegt. Bei AFR bejahten dies 51% aller Sunniten, 36% aller Schiiten und nur 5% der befragten Kurden. Ähnliches Ergebnis bei NDI: Insgesamt ist man für 39% vs. 59% auf dem richtigen Weg. Städte waren mit 41% optimistischer als Dörfer (32%). Regional sind gerade die sunnitischen Gebiete im Westen mit 64% am positivsten, vergleichsweise sieht Bagdad und der Südirak beide die Zukunft mit 63% schwarz, Kurdistan sogar mit 95%. NDI hatte die Frage ebenfalls nach Jahren gestaffelt, im Februar 2012 gab es die größte positive Reaktion mit 48% und im Januar 2016 mit 10% am schlechtesten.

Die Kurden wurden laut den Angaben seit dem Regierungsantritt von Nouri al-Maliki immer wesentlich negativer gegenüber der Regierung. Gründe hierfür sind u.a. Territorialkonflikte, über Finanzen, die Peschmerga und Ölexporte. Die Sunniten hingegen sind mehrheitlich darüber froh, vom Islamischen Staat befreit oder verschont worden zu sein. Schiiten sind hingegen „ihres“ Sieges über den IS und der Verschonung durch den Krieg zu etwa 2/3 unzufrieden. Sie sind weiterhin die größten Opfer von terroristischen Angriffen, schiitische Politiker und Geistliche werden zunehmend militanter und polarisierend, eine generelle Enttäuschung mit der herrschenden Politik aufgrund von Vetternwirtschaft und Korruption ist weit verbreitet. Außerdem sind ihre Gebiete trotz enormen Ölreichtums Eines der Ärmsten, für viele Mitglieder gibt es nur noch einen Weg als Kämpfer für schiitische Milizen, oder der Armee.

Bewegt sich der Irak in die richtige Richtung? (AFR)

Sunniten 51%
Schiiten 36%
Kurden 5%

Bewegt sich der Irak in die richtige/falsche Richtung? (NDI)

Richtige Richtung Falsche Richtung
Insgesamt 39% 59%
Städtisch 41% 57%
Ländlich 32% 64$
Baghdad 36% 62%
Süden 35% 62%
Westen 64% 34%
Kurdistan 3% 95%

Der zweite Teil der Studien widmete sich dem derzeitigen irakischen Premierminister Haider al-Abadi. Seine Beliebtheitswerte sind derzeit relativ hoch, er genießt die Unterstützung von 71% aller Sunniten und 62% der Schiiten. Die NDI-Umfrage unterteilt nicht und gibt die Beliebtheit mit 59% an. Wie üblich unterstützt der sunnitische Westen ihn mit 78%, gefolgt von Baghdad mit mit 64% und den Süden mit 57%. In der kurdischen Region unterstützen ihn etwa 18%. Anfang 2015 hatte er eine Beliebtheit von 75%, die stufenweise immer weiter gesunken ist und mit 33% im Januar 2016 seinen Tiefstand erreichte. Danach ging es wieder aufwärts.

Gründe für die anfängliche Beliebtheit war der einfache Fakt, dass er nicht al-Maliki war. 2015 und 2016 gab es wachsende Proteste, besonders von schiitischer Seite vom nationalistischen Geistlichen Moqtada al-Sadr, der sich inzwischen Saudi-Arabien annähert. Später brüstet er sich mit den militärischen Siegen gegen den Islamischen Staat, was seine Beliebtheit bis dato anstiegen ließ. Die Kurden sind grundsätzlich negativ gegenüber Personen eingestellt, die in Baghdad regieren.

chart-1.pngWesentliche Unterschiede gab es bei den Studien um die Beantwortung der Frage, ob der Islamische Staat wieder auferstehen könnte. Laut AFR könnte es für 68% der Sunniten und 38% der Schiiten geschehen, bei NDI sind es 58%. Die Fragestellung war zwischen den beiden Aufträgen verschieden, NDI fragte generell und AFR stellte die Frage, ob er es „in deiner Stadt“ könnte. Gerade Kurdistan (91%) und Baghdad (74%) fürchten ein Comeback. Im Vergleich dazu sind es nur 44% im Süden und 49% im Westen, welches das Ursprungsgebiet des IS ist.

Wird der IS in deine Stadt zurückkehren? (AFR)

Sunniten 61%
Schiiten 38%

Bist du über ein mögliches Comeback des IS und anderer, militanten Gruppen im Irak besorgt? (NDI)

Sehr/Etwas Wenig/Gar nicht
Insgesamt 58% 40%
Baghdad 74% 25%
Süden 44% 55%
Westen 49% 50%
Kurdistan 91% 6%

Die letzte gemeinsame Frage war die, was mit Hashd al-Shaabi geschehen sollte. Hashd al-Shaabi (Volksmobilisierungseinheiten) ist ein Dachverband an verschiedenen Milizen im Irak. Mehrheitlich besteht sie aus schiitischen Gruppierungen und kleinere Teile erhalten ebenfalls Unterstützung vom Iran. Dennoch ist ein nicht zu verachtender Teil ebenfalls sunnitisch. Vor wenigen Monaten stimmte das Parlament einstimmig dafür, sie offizieller Teil der irakischen Streitkräfte zu machen. Sie erwies und erweist sich als effektive Kraft gegen den IS. Von westlichen Medien werden sie polemisch als Handlanger und subversive Kräfte des Irans bezeichnet.

Bei AFR waren 45% der Sunniten und 42% für eine intensivere Integration in die Armee. Für 35% der Sunniten und nur 5% der Schiiten sollte sie vollständig aufgelöst werden. In der NDI-Studie wollten 40% Hashd entweder aufgelöst oder in die Armee integriert sehen. 23% sind für noch mehr Macht als separater Teil der Streitkräfte, 7% für eine Rückkehr in ihre Heimatprovinzen und andere 7% für eine Präsenz in den ehemaligen Gebieten des IS. Nur zwei Prozent der Kurden sehen Hashd positiv, was an ihrer Treue zur irakischen Zentralregierung zurückzuführen ist. Besonders regional gibt es Unterschiede, im Westen des Landes wird sie von 60% der Leute positiv gesehen, 90% in Baghdad und sogar 100% im Süden. Besonders für Schiiten werden die Volksmobilisierungseinheiten als die Beschützer ihres Landes und ihrer Leben betrachtet, nachdem die irakische Armee 2014 zusammengebrochen ist. Zuletzt sehen 76% der Kurden sie negativ, da sie laut den Kurden für religiöse Spannungen sorgen.

Was sollte in Zukunft mit Hashd geschehen? (AFR)

In die Armee integrieren Auflösten
Sunniten 45% 35%
Schiiten 42% 5%

Was sollte mit Hashd passieren nachdem das Land vom IS befreit wurde? (NDI)

Aufgelöst oder in die Armee integriert 40%
Mehr Macht als separate Militärmacht 23%
Aufgelöst 16%
Status Quo aber Rückkehr in ihre Provinzen 7%
Status Quo aber nur in Gebieten des IS verbleiben 7%
Status Quo aber nur in Provinzen wo der IS nicht aktiv war 5%

Wie ist deine Position gegenüber Hashd? (NDI)

Positiv Negativ Wandel seit Januar 2016
Insgesamt 74% 19% 7%
Baghdad 90% 6% -4%
Süden 100% 0% +2%
Westen 60% 28% +22%
Kurdistan 2% 76% 0%

Die größte und wichtigste Information von diesen beiden Umfragen ist der Wandel der Sunniten. Unter Maliki fühlte sich die sunnitische Opposition immer weiter marginalisiert, die USA unterstützte ihn bei seinen „Säuberungen“, wo besonders die noch in den Kommunalwahlen von 2009 angetretene sunnitische Partei „Sawha“ unterdrückte wurde. Viele sunnitische Stämme gingen 2014 einen Deal mit dem Islamischen Staat ein unter der Hoffnung, eine Beteiligung unter der Regierung zu erhalten. Doch sie wurden getäuscht und der IS regierte hart und unterdrückte die Sunniten und Stämme selber. Unter al-Abadi hat sich vieles verändert. Die Frage ist nur: Kann dieses Vertrauen nach dem militärischen Sieg gegen den IS aufrecht erhalten werden? Was werden die Kurden nach ihrem Referendum unternehmen? Was wird die Regierung dagegen tun? Wird es zu einem schiitischen Aufstand kommen? Abgesehen von militärischen Siegen kann al-Abadi nicht viel vorweisen, sein Land leidet unter einem großen Handelsdefizit. All diese Fragen und deren Antwort darauf werden den Weg des Iraks beeinflussen.

Syrische Armee startet neue Operation entlang irakischer Grenze

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Parallel zur Offensive der irakischen Streitkräfte an der syrisch-irakischen Grenze startet die Syrisch-Arabische Armee (SAA) und verbündete Einheiten wie die Hisbollah die als „Große Dämmerung 3“ getaufte Operation an der irakischen Grenzen, um den Islamischen Staat aus dem Gebiet zu vertreiben und die Grenzstadt Abu Bakamal zu erreichen.

Die derzeitigen Positionen befinden sich etwa 70km vom angeblichen Ziel entfernt, direkt südlich der seit Monaten relativ umkämpften T2-Pumpstation. Ähnlich der Situation weiter westlich in al-Humaymah konnte der Islamische Staat seine Positionen verteidigen und immer wieder neue Überfälle planen. Nach dem T2-Gebäudekomplex ist es nur noch flache Wüste bis zum Euphrat-Tal, wo sich ebenfalls Abu Bakamal befindet.

Russische & syrische Luftwaffe bombardiert SDF

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Offiziellen Angaben der YPG zufolge sollen die Luftstreitkräfte Syriens und Russlands Positionen der von der USA unterstützten Syrian Democratic Forces (SDF) im Norden der ostsyrischen Provinz Deir ez-Zor angegriffen haben. Dabei wurden sechs Kämpfer verletzt. Der genaue Verursacher konnte bisher nicht identifiziert werden. Die Luftschläge ereigneten sich angeblich in der Nähe der Industriezone in der gleichnamigen Provinzhauptstadt. Diese Zone befindet sich nördlich des Euphrats, die bisher fast immer als eine Art natürliche Grenze zwischen der SDF und syrischen Regierung gegolten hat.

In den vergangenen Wochen kam es zwischen der Syrischen-Arabischen Armee (SAA) und der SDF zu einem „Wettrennen“ um die Eroberung von Deir ez-Zor. Nachdem die SAA die drei Jahre andauernde Belagerung von Deir ez-Zor beendet hat startete die SDF ebenfalls eine Offensive und konnte vor kurzem den Euphrat direkt nördlich von Deir ez-Zor erreichen. Die SAA hat in der Vergangenheit bereits angedeutet, den Euphrat übertreten zu wollen. Besonderes Augenmerk liegt bei beiden Seiten dabei auf die Omar-Ölfelder weiter östlich, die vor dem Krieg etwa die Hälfte des syrischen Erdöls hervorbrachten.

Ein ähnliches Ereignis gab es dieses Jahr bereits in der Provinz Raqqah, als die SDF Luftschläge auf die eigenen Truppen meldete und die USA im Gegenzug die SAA bombardierte. Letzten Endes soll es sich als eine Falschmeldung herausgestellt haben, da der eigentlich angegriffene Ort sich bereits unter der Kontrolle der SAA befand.

 

Irakische Armee startet Offensive entlang der syrischen Grenze

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Die irakische Armee und verbündete Milizen formieren eine neue Offensive in der Wüstenprovinz al-Anbar an der syrischen Grenze. Das Ziel ist die Eroberung der Umgebung von Akashat, was damit auch einen großen Teil von West-Anbar sichern würde.

Auf der anderen Seite der Grenze kontrolliert die syrische Armee bereits das Gebiet, mögliche Flankenangriffe sind insofern unwahrscheinlich. An der Offensive beteiligt sind ebenfalls sunnitische Milizen, die unter dem Dachverband der „Volksmobilisierungseinheiten“ agieren. Einigen Angaben zufolge ist der Islamische Staat bereits von seinen Positionen geflohen, da sie mitten in der Wüste schlecht zu verteidigen sind.

Weiter südlich befindet sich der al-Walid-Grenzübergang zum Irak, der in den vergangenen Monaten immer wieder vernichtenden Offensiven und Überfällen des IS ausgesetzt war und damit gesichert werden könnte.

Der Konflikt zwischen dem irakischen Kurdistan und der irakischen Regierung

 

Die Lage im nördlichen Irak spitzt sich weiter zu, nachdem das irakische Parlament einstimmig unter der Berufung des irakischen Premierministers Haider al-Abadi den derzeitigen Gouverneur der Provinz Kirkuk, Nadschmeddin Karim, in einem Amtsenthebungsverfahren entlassen hat. Dieser weigert sich jedoch gegen diese Entscheidung und kann dabei auf die Unterstützung des kurdischen Diktators Massoud Barzani zählen, der ähnlich wie er rechtliche Prozesse ignoriert, bereits mehrmals die Präsidentschaftswahlen aufgeschoben hat, damit also seine Amtszeit vorbei ist und politische Positionen mit Familienmitgliedern füllt. Leidtragende seiner Politik ist vor allem die kurdische und assyrische Opposition, die seit Jahrzehnten unterdrückt wird und sich dies in den letzten Wochen und Monaten nochmals intensiviert hat.

Das am 25. September geplante Referendum für die Unabhängigkeit des irakischen Kurdistans ist die zweite, große Hiobsbotschaft für den irakischen Staat seit dem Aufstieg des Islamischen Staates. Genau diese Kämpfe ermöglichten Bahrzani bzw. der Peschmerga eine Ausbreitung ihrer Kontrolle von dem einst nur im Norden befindlichen Autonomiegebiets. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf die Provinz Kirkuk, einst unter Saddam größtenteils „arabisiert“, gehört sie zu den ölreichsten Gebieten im Land. Beide Seiten begehren die Provinz, dementsprechend groß sind die Konflikte die sich z.B. in der Absetzung des Gouverneurs manifestieren.

Neben der Provinz al-Suleimaniyah scheint es gerade im Kirkuk den meisten Widerstand für eine Unabhängigkeit des irakischen Kurdistans zu geben, was vor allem auf den großen Teil der Araber zurückzuführen ist. Nebenbei gibt es vor allem in der Stadt Kirkuk immer wieder Probleme mit dem Islamischen Staat, Schläferzellen werden reaktiviert und besonders die Peschmerga unter der Führung einer weiteren, kurdischen Partei namens PUK (die die Mehrheit im Rat der Region besitzt) protestiert immer wieder, fühlt sich von der kurdischen Regierung vernachlässigt. Eine Unabhängigkeit mit Kirkuk würde also unweigerlich ein neuen Krisenherd entstehen lassen.

Bahrzani steht sowohl innenpolitisch und außenpolitisch isoliert mit seinem Referendum da. Im Inneren nehmen neben der irakischen Regierung auch kurdische Oppositionsgruppen wie die PUK eine Position gegen die Unabhängigkeit ein. Die PUK war zusammen mit Gorran der Rivale von Bahrzani’s KDP. Sie hat ihre eigene Armee und hat bessere Beziehungen zum Iran und der PKK. Sie dominiert in Kirkuk, al-Suleimaniyah und Singal, hat aber bei der Regierung kein Mitspracherecht. Besonders Assyrer in Kirkuk und Nirnaweh werden unter Bahrzani bzw. seiner Partei der KDP unterdrückt, in den letzten Monaten wurden infolge von Protesten in assyrischen Städten und Dörfern die Bürgermeister entlassen und durch linientreue Mitglieder ersetzen lassen, prominente Beispiele hierfür sind al-Qosh und Tel Keppe.

Selbst die Türkei spricht sich relativ halbherzig gegen den einst traditionellen und strategischen Verbündeten in Erbil aus, beide Seiten pflegten zuvor hervorragende Beziehungen in ihren Versuch sowohl den Irak zu destabilisieren als auch die Kurden unter Führung der YPG in Syrien zu isolieren.  Der ebenso gute Beziehungen pflegende Iran protestierte ebenfalls, ebenso viele westlichen Länder wie die USA. Einzig und allein Israel befürwortet bisher die Idee einer Unabhängigkeit.

 

Türkei, Iran und Russland einigen sich auf „Schutzzone“ in Idlib

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Geplante Überwachungsgebiete der beteiligten Nationen, Lila: Iran, Blau: Russland, Grün: Türkei

Bei der neuesten Runde der Astana-Gespräche in Kasachstan scheint es zwischen dem Iran, Russland und der Türkei zu einer konstruktiven Vereinbarung um die Problematik in der nordwestsyrischen Provinz Idlib gekommen zu sein, welche fast vollständig von der Opposition bzw. von Tahrir al-Sham (ehemals bekannt unter den Namen Jabhat Fateh al-Sham und Jabhat al-Nusra (al-Qaida)) kontrolliert wird.

Dieser Deal sieht eine bisher temporäre, sechs Monate andauernde Überwachung der seit Anfang des Jahres vereinbarte „Deeskalationszone“ Idlib vor, welche zu einer „Schutzzone“ ähnlich der zwischen Russland und der USA vereinbarten Situation in Dara’a führt. Angeblich werden dafür militärische Beobachter aus den jeweiligen Ländern eingesetzt und in drei verschiedene Zonen unterteilt: Eine russisch, türkisch und von der syrischen Armee mit der Unterstützung des Irans überwachte Region. Die Türkei soll dabei auch FSA-Einheiten und Gruppierungen einsetzen, wahrscheinlich aus ihrem kontrollierten Gebiet aus Nord-Aleppo.

Die in Idlib aktiven und dominierenden Gruppierungen wie das bereits obig erwähnte Tahrir al-Sham waren an den Gesprächen nicht beteiligt und werden diesen Deal wohl ebenso ablehnen, was eine Durchführbarkeit eigentlich unmöglich machen würde. Die dorthin gebrachten Beobachter und Militärpolizisten werden wahrscheinlich keine großen Überlebenschancen genießen. Wesentlich spannender ist aber die Reaktion von Ahrar al-Sham und verbündeter Gruppierungen, der zweite große Spieler in Idlib.

Ahrar al-Sham definiert sich zunehmend immer mehr als Teil der FSA und türkischer Proxy, auch wenn sie ebenfalls ihre ideologischen Wurzeln bei al-Qaida haben. Sie deuteten in der Vergangenheit eine Vereinigung der Oppositionsgruppen unter einer Regierung an, der größte Rivale ist inzwischen Tahrir al-Sham geworden. Vor einigen Monaten kam es zu Kämpfen zwischen den beiden Seiten, Ahrar al-Sham musste nach nur wenigen Tagen sich geschlagen geben und wird dadurch immer irrelevanter/schwächer.

Verschiedenen Angaben zufolge ist die Bevölkerung von Idlib ebenfalls wenig erfreulich, es soll zu Protesten gegen die sechsten Astana-Gespräche und deren Ergebnis gekommen sein.

Der Kampf um die Umgebung von Deir ez-Zor

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Nach den Erfolgen der syrischen Regierung in der Provinz Deir ez-Zor und dem Ende der Belagerung in der gleichnamigen Provinzhauptstadt dauern die Kämpfe um die Umgebung von Deir ez-Zor statt. Seit rund einer Woche führt die von der USA unterstützte SDF und andere Milizionäre ebenfalls eine Offensive gegen den Islamischen Staat in der Region fort, jeweils auf der nördlichen oder südlichen Seite des Euphrats.

Verschiedenen Berichten zufolge erreichte die SDF fast den Euphrat am Dorf al-Husayniah, welches direkt nördlich von Deir ez-Zor liegt. Auf einem relativ dünnen Gebiet drang man etwa 40 Kilometer vor, eroberte vereinzelte Dörfer, Felder und die vor dem Krieg neu geplante Industriezone von Deir ez-Zor. Dieser dünne Korridor ist interessant, da er quasi parallel zu den Fortschritten der Syrisch-Arabischen Armee (SAA) agiert und dem ein großes Territorium des Islamischen Staates weiter östlich entlang des Euphrats isoliert.

Das eingeschlossene Gebiet ist von keiner besonderen, strategischen Bedeutung, dennoch gibt es einige Dörfer und Städte mit dem administrativen Zentrum von Maadan. Die SAA und verbündete Stammesmilizen drangen vor einigen Monaten bis auf wenige Kilometer nahe Maadan vor, wurden aber durch eine große IS-Offensive zurückgeschlagen und bis nach Ghanem al-Ali zurückgeworfen. Dementsprechend gibt eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass viele IS-Kämpfer in dem Gebiet eingeschlossen sind, darunter auch sehr gut ausgebildete und trainierte Islamisten. Einziger Fluchtweg verbleibt über den Euphrat, der jedoch ins Visier der Luftstreitkräfte so ziemlich aller Nationen gerät.

Neben den Fortschritten der SDF konnte die SAA ebenfalls einige Erfolge verzeichnen, vor allem östlich und westlich der Großstadt Deir ez-Zor. Im Osten drang man bis zum Dorf Jafra vor, laut einigen Berichten wird es dort zu Landung der SAA und verbündeter Einheiten über den Euphrat kommen. Ebenfalls wurde das Ölfeld al-Nishan erobert. Außerdem wurde Jabal Turdah vollständig gesichert, nachdem es durch amerikanische Luftschläge und eines IS-Angriffes im Oktober 2016 verloren wurde. Es ist gut möglich, dass der Militärflughafen vor Ort wieder funktionstüchtig gemacht werden könnte.

Mehr Erfolge gab es hingegen im Westen, also in dem eigentlich vom IS isolierten Territorium. Nach dem Durchbruch durch die jahrelangen Verteidigungslinien eroberte man Baghiliyah und die örtliche Universität. Einigen Angaben erreichte man dort ebenfalls den Euphrat, was aber nicht bestätigt ist.

Die entscheidende Frage wird aber die Option einer möglichen Landungsoperation der SAA auf der anderen Seite des Euphrats sein, der unweigerlich zur Konkurrenz mit der ansonsten größtenteils kooperierenden SDF führen würde. Wichtiges Ziel dabei sind die Ölfelder dutzende Kilometer östlich von Deir ez-Zor, die damit auch auf der nördlichen Seite des Flusses liegen. Auch wenn der Ölexport Syriens vor dem Krieg drastisch abgenommen hat und man sogar Importeur war, sind die Omar-Ölfelder von besonderer Bedeutung, da sie zuvor etwa 50% des produzierten Erdöls bereitstellten.

 

SDF nähert sich Deir ez-Zor an

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Nach den Erfolgen der syrischen Regierung in der Provinz Deir ez-Zor und dem Ende der Belagerung in der gleichnamigen Provinzhauptstadt startete die SDF und andere arabische Milizen eine neue Offensive im Norden der Provinz. Diese konnte bereits wenig Tage später weit in die Provinz vordringen und fast den Euphrat erreichen.

Unbestätigten Berichten zufolge ist die SDF bis zum Dorf al-Mattalah etwa drei Kilometer vom Euphrat vordringen und damit fast 50km weit in die Provinz eindringen. Bisher kam es kaum zu Kämpfen, verschiedenen Angaben nach wurden einzelne Selbstmordattentäter eingesetzt. Den Bodengewinnen vorausgegangen sind Luftschläge der USA und der restlichen, marginalisierten „Anti-IS-Koalition“. Höchst wahrscheinlich sind amerikanische Spezialeinheiten wie gewöhnlich ebenfalls involviert.

Ohnehin wurde diese Operation eher durch den Druck der USA gestartet, da viele Teile der SDF/YPG und vor allem die Kurden mit Widerwillen weiter in das arabische Land vordringen wollten. Stattdessen bezieht die USA ihre Unterstützung vor allem auf die regionalen Stämme und ihre in Jordanien von Großbritannien und der USA ausgebildeten Milizen, die Monate zuvor den syrisch-irakischen Grenzübergang al-Tanf schützten. Da der Islamische Staat durch die Armee völlig aus der Region vertrieben wurde schickte die USA (nach Widerstand) die Milizen nach Shadadi in Nordsyrien.

Besonderes Ziel sind die riesigen Omar-Öfelder nahe der irakischen Grenze, die vor dem Krieg etwa die Hälfte des syrischen Erdöls hervorbrachten und den Einfluss der syrischen Regierung größtmöglich zu minimieren.

Syrische Armee sichert Straße zwischen Damaskus und Deir ez-Zor und erobert die Tardeh-Berge

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Nach der erfolgreichen Beendigung der Belagerung der ostsyrischen Großstadt Deir ez-Zor konnte nun die Syrisch-Arabische Armee (SAA) den örtlichen Militärflughafen sichern und damit wieder nutzbar machen. Ebenfalls konnten sie die Versorgungsstraße zwischen Deir ez-Zor und Damaskus vollständig erobern.

Die SAA konnte direkt innerhalb eines Tage zwei Erfolge verbuchen, einerseits wurde das letzte Reststück vor Deir ez-Zor vom Islamischen Staat erobert und der gesamte M20-Highway zwischen Damaskus und Deir ez-Zor gesichert. Dies erleichtern die derzeit stattfinden Transporte an humanitären Hilfsmitteln für etwa 70.000 Menschen und Kriegsmaterial für weitere Operationen im Umkreis der Stadt. Ebenfalls konnte man weiter südöstlich Jabal Tardeh erobern, mehrere Berge die den Militärflughafen überblicken. Der IS konnte die Positionen auf den Bergen erobern, nachdem die USA „aus Versehen“ etwa 100 Soldaten dort töteten. Von dort an waren nur Landungen mithilfe von Helikoptern möglich.

Dem IS in Deir ez-Zor bleibt damit nur noch eine Flucht über den Fluss Euphrat übrig, eine ähnliches Szenario wie in Raqqah. Es sind schwierige, urbane Kämpfe zu erwarten, der Islamische Staat wird sich über die Jahre hinweg womöglich verbarrikadiert haben.

Großer IS-Überfall östlich von Palmyra

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Der Islamische Staat startete am Samstag einen großangelegten Gegenangriff auf die Positionen der Syrisch-Arabischen Armee (SAA) in der syrischen Wüste östlich von Palmyra bzw. der Stadt Tadmur. Die Kämpfe fanden in der Nähe der Siedlung Humaymah statt, die im August nach monatelangen Kämpfen vollständig von der SAA erobert wurde.

Die semi-offizielle IS-Nachrichtenagentur AMAQ berichtete von insgesamt 40 getöteten Soldaten, fünf zerstörten Barracken, einen zerstörten Panzer und mehreren eroberten Munitionslagern, Pick-Ups und ATGM-Waffen. Die Angaben sind inflationär, dennoch handelt es sich wohl um einen erfolgreichen Überfall zur Erbeutung von neuen Waffen.

Inmitten der syrischen Wüste im Osten der zentralsyrischen Stadt Palmyra/Tadmur leistet der IS in der Nähe der T2-Pumpstation und Humeymah erbitterten Widerstand, es kam bereits in der Vergangenheit zu mehreren Überfällen mit gleichem Ausgang. Es handelt sich um die letzten Positionen vor dem Euphrat-Tal, dem vitalen Zentrum des IS-Territoriums. Dementsprechend stark ist der Widerstand.

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